Zum Inhalt springen

CYBERABWEHR

Die Bundestagswahl 2025: Sensibilisierung vor „Pranks“ russischer Akteure

Russische Aktivitäten im Bereich der Propaganda und Desinformation bewegen sich auf einem hohen Niveau. Dazu können auch Telefon- oder Videoanrufe der medial bekannten russischen „Prankster“ mit dem Alias „Vovan und Lexus“ gezählt werden. Beide rufen seit längerem unter falscher Identität Politikerinnen und Politiker sowie Personen des öffentlichen Lebens in westlichen Staaten an. Die Pranks werden im Internet veröffentlicht und propagandistisch genutzt.

Am 29. Januar 2025 veröffentlichten "Vovan und Lexus" ein 21-minütiges Video eines Interviews mit einem Mitglied des Deutschen Bundestags auf dem russischen Video-Portal "rutube". Dabei gab sich einer der beiden als Leiter des Präsidialamtes der Ukraine, Andrij Jermak, aus. 

„Vovan und Lexus“ sind mindestens seit 2022 in weitreichende Einflusskampagnen Russlands involviert und dafür bekannt, mit Telefon- und Videoanrufen unter falscher Identität (u.a. Deepfakes) westliche Politikerinnen und Politiker in die Irre zu führen.
Bei „Vovan und Lexus“ ist zu vermuten, dass sie ihre Aktionen mit Zustimmung und Unterstützung durch staatliche russische Stellen durchführen. Sie können daher als zumindest staatlich geduldete Einflussakteure betrachtet werden.
Ziel ist es offenbar, den Gesprächspartnern verfängliche Aussagen zu entlocken, diese aus dem Kontext zu reißen und anschließend mit neuem Kontext zu veröffentlichen, um die Personen lächerlich zu machen und die Politik westlicher Staaten zu diskreditieren. Prominente deutsche Beispiele sind die damalige Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey und die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel. 

Handlungsempfehlungen für dem Umgang mit solchen Anrufen

  • Vergewissern Sie sich bezüglich der Identität des Kontakts durch Nutzung bereits bekannter Erreichbarkeiten und bekannter Kontakte
  • Gleichen Sie die Kontaktdaten ihres Kommunikationspartners genau mit bereits bekannten, authentischen Erreichbarkeiten ab, um die Imitierung authentischer Erreichbarkeiten, etwa durch leicht abgewandelte E-Mail-Adressen, erkennen zu können
  • Sofern bei Ihnen keine zur Verifizierung nutzbaren Kontakte vorliegen, binden Sie andere Stellen mit ein, die über solche Kontakte verfügen könnten
  • Sehen Sie von der Durchführung von Video- oder Telefongesprächen im Zweifelsfall ab, wenn sich die Authentizität des Gegenübers nicht verifizieren lässt

Für Rückfragen steht Ihnen die Cyberabwehr des Landesamtes für Verfassungsschutz zur Verfügung. Bei Kontaktaufnahme kann Ihnen Vertraulichkeit zugesagt werden.