Subkulturen verstehen sich als Gegenkultur zum Mainstream oder zum herrschenden System. Die Unterschiede betonen sie beispielsweise durch einen eigenen Kleidungsstil, eigene Musik oder durch ihre politischen Ansichten – insbesondere durch eine Verweigerungshaltung. Innerhalb des rechtsextremistischen Spektrums lässt sich die subkulturell geprägte Szene an mehreren Merkmalen erkennen: einer unkonventionellen Erscheinung, einem geringen Organisationsgrad, Erlebnisorientierung, politischem Desinteresse und einem niedrigen Durchschnittsalter. Die rechtsextremistische Musikszene lässt sich zu großen Teilen diesem Bereich zuordnen.
Teilweise gehen die genannten Merkmale auf die rechtsextremistische Skinheadszene zurück, die in den letzten Jahren weitgehend verschwunden ist. Beispiele für Skinheadorganisationen sind die deutsche Sektion der „Hammerskins“ und die verbotene neonazistische Bewegung „Blood & Honour“. Beide betätigten sich unter anderem als Konzertveranstalter.
Für Rechtsextremisten, nicht zuletzt für das subkulturell geprägte Spektrum, ist Musik das wichtigste Propagandamedium. Sie wirkt identitätsstiftend und vermittelt den Anhängern die eigene Ideologie. Szenebands rufen in einschlägigen Liedtexten immer wieder zum Kampf gegen die bestehende Ordnung auf oder verbreiten Verschwörungsmythen. Auch hetzen sie offen gegen Feindbilder wie Repräsentanten des Staates, Migranten, Juden oder Homosexuelle. Gleichwohl überschreiten ihre Texte selten die Schwelle zum konkreten Gewaltaufruf, vermutlich im Wissen um die möglichen rechtlichen Folgen.
Insbesondere wegen der eingangs genannten Eigenschaften und ihrer Disziplinlosigkeit ist die subkulturell geprägte Szene häufig der Kritik anderer Rechtsextremisten ausgesetzt. Diese befürchten, dass das negative Skinhead-Image sie ebenfalls in Verruf bringen könnte.
In Baden-Württemberg zählen etwa 320 Rechtsextremisten zur subkulturell geprägten Szene.
Weitere Informationen finden Sie im Verfassungsschutzbericht.